9935 Logon Ausgabe 17 2024

Logon Ausgabe 17-2024 - Universelle Gesetze

verschiedene Autoren

1. Auflage
Verlag: Goldenes Rosenkreuz Logon
Bestell-Nr.: 9935

10,00 €

Des Vaters Wille ist Gesetz

Anneke Stokemann / Niederlanden

Das kann man doch nicht sagen! Das ist autoritär. Schon ein dreijähriges Kind entwickelt seinen Eigenwillen. Doch selten wird uns bewusst, dass unser Leben von universellen Gesetzen bestimmt wird.

Ohne Gesetze, die von gewählten Gremien erlassen werden, können wir nicht leben, denn die Gesellschaft muss ja irgendwie funktionieren. Jeder vernünftige Mensch wird das einsehen.

Manchmal, wenn wir unser Einheitsbewusstsein streifen, wird uns bewusst, dass unser Leben von universellen Gesetzen bestimmt wird. Ganz oben steht das Gesetz des Einsseins oder des universellen Bewusstseins. Es ist das Grundgesetz des schöpferischen Wirkens. Aus der Ursubstanz, dem unendlichen, allgegenwärtigen Ozean der Atome, der reinen Potentialität, wird die Schöpfung ins Leben gerufen. Heilige Schriften aller Kulturen zeugen hiervon auf unterschiedlichste Weise. In unserer Sprache können wir sagen: Ausgehend von einer Idee, einem Plan, entstehen „Monaden“, die sich verkörpern, Konzentrationen des Lebens, hervorgerufen, entzündet durch den Geist Gottes. Die Verkörperungen werden belebt, beseelt, vom geistigen Licht aufrechterhalten.

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0001.jpg

Das Ende der Gesetze

Catherine Spiller / Deutschland

Die Liebe ist der Anfang und das Ende der Gesetze. Der Geist des Universums kann alle Gesetze aushebeln. Und wir? Auch wir können lieben.

Ich stehe wie das berühmte Kamel vor dem Nadelöhr. Universelle Gesetze? Das ist zu viel für meinen kleinen Kamelverstand. Wie sollte ich erkennen, was universell, absolut und unverrückbar gültig ist? Trotzdem: Denke ich nicht schon seit über fünf Jahrzehnten regelmäßig über die Gesetzmäßigkeiten des Lebens nach? Was macht man als kleines Mädchen, wenn die zwei noch kleineren Brüder sich schlagen? Warum sind die Menschen nicht friedlich wie die Blumen auf dem Felde? Welchen sinnvollen Beruf könnte ich ausüben? Dann geht es weiter von der optimalen Garzeit von Nudeln bis zur Frage nach dem Ursprung von Gut und Böse. Wie lebt man gesund, motiviert und ökologisch? Leider hat mich meine Schulbildung nur mäßig dabei unterstützt, was ich – bedauerlicherweise – erst Jahrzehnte später verstanden habe. Dazu kommt, dass ich meine schwer errungenen Einsichten nur mit zweifelhaftem Erfolg meinen Kindern weitergeben konnte. Sie kamen aus meiner Zukunft. Deshalb habe ich umso mehr von ihnen gelernt.

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0003.jpg

Im Anfang war der Rhythmus – Ein phonosophischer Dialog

Leopoldo Siano & Shushan Hyusnunts / Italien

Materie ist nichts anderes als ein ‚Schwingungsgewebe‘ – gleichsam ein Tanz. Sie hat ein ‚inneres Leben‘. Auf subatomarer Ebene findet eine ständige Bewegung statt. Für Platon ist Rhythmus ‚Ordnung der Bewegung‘. Letztendlich ist das ganze universelle Leben ‚Bewegung‘, das heißt Rhythmus.

Alle Methode ist Rhythmus: Hat man den Rhythmus der Welt weg, so hat man auch die Welt weg. Jeder Mensch hat seinen individuellen Rhythmus. – Die Algeber [Algebra] ist die Poesie. Rhythmischer Sinn ist Genie. Novalis

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0008.jpg

Ein Ton im Himmelsgesang

Maria Amrhein / Deutschland

Ich erkenne staunend, dass das ganze Universum ein buntgewebter Teppich aus unzähligen Schwingungen ist; und jedes Geschöpf hat darin seinen Platz und wirkt durch seine Reaktionen auf den gesamten Teppich ein

Zum Tone möchte man werden und sich vereinen in einem Himmelsgesang. Friedrich Hölderlin

Es scheint mir, dass in diesem sehnsüchtigen Ausruf des Hyperion der ganze Weg und das Ziel unseres Menschseins schon enthalten sind. Wenn ich tief in mich hineinhöre, vernehme ich meinen Ton. Ich bin ein Klang in dem unermesslichen Orchester dieser Erde – ein ganz eigener Klang, einzigartig in seinem Ausdruck. Ein bunter Strauß von Schwingungen, die in Resonanz oder auch in Dissonanz gehen mit anderen Menschen, mit der Natur, mit den Umständen, in denen ich mich befinde.

+

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0010.jpgGibt es das richtige Leben im falschen, oder: Was wäre, wenn?

Angela Paap / Deutschland

Einheit, Zweiheit/Polarität, Entwicklung

Hinter allen Ausdifferenzierungen in der Vielheit, hinter allen Gegensätzen steht letztlich die Einheit. Sie ist weniger ein Naturgesetz als ein Seinszustand, welcher Wurzel und Quelle von allem ist, was später entstand. Das ursprüngliche menschliche Sein entstammt dieser Einheit, und doch sind wir augenscheinlich weiter von ihr entfernt als je zuvor. Was geschieht, wenn ein nennenswerter Teil der Menschheit zu ihr zurückkehrt?

Die Menschheit steckt im Augenblick in einigen Konflikten, von denen man dachte, dass sie bereits der Vergangenheit angehören.

In Europa wird ein Krieg geführt, von dem niemand weiß, wie er zu einem schnellen und friedlichen Ende kommen könnte.

Zwischen Israel und der Hamas weiten sich (Stand Ende Oktober 2023) die kriegerischen Handlungen aus, und die Wünsche der Kriegsparteien nach einer endgültigen Lösung (man bemerke die beinah schmerzfrei formulierte Abstraktion) und die Bemühungen großer Teile der Weltgemeinschaft, den Konflikt einzudämmen, liefern sich ein Tauziehen. Dabei fällt dennoch auf, dass immer weniger Menschen eine Konfliktpartei als Ganzes dämonisieren, sondern dass zunehmend mehr Menschen im Gegenteil zu differenzieren wissen und die Komplexität der Lage anerkennen. Es sieht auch so aus, als könnten immer mehr Menschen auf beiden Seiten die Angst und den Schmerz der jeweils anderen wahrnehmen und gelten lassen.

AB_012_kl-300x300.jpgDie Natur, die in Gestalten spricht. Die Entdeckung des Selbstverständlichen

Alfred Bast / Deutschland

Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder, sagte Dante Alighieri

Die Intelligenz des Lebens, die in der Natur offensichtlich wird, erwacht im Menschen zu sich selbst und tritt ihm gegenüber. Zum Beispiel als Landschaft, Baum, Blüte, Frucht oder Pilz. Im zeichnerischen Prozess erkundet der Auf-Zeichner das Selbst-Verständliche, das Offen- Sichtliche. Er gelangt über die achtsame Betrachtung, die beim Zeichnen nötig ist, in die unergründlichen Weiten des Nahen, die jeder sichtbaren Gestalt innewohnen. Er tritt zeichnend und staunend in die Gestalt ein – wie in eine Kapelle, die zugleich ein Wahrnehmungslabor ist. Dort öffnen sich, über das forschende Betrachten der Gestalt, die Türen zu den universellen Kräften, die sie gebildet haben. Aus dem Staunen wächst die Frage herauf: Welche Intelligenz ist hier am Werk?

romanescu-Marc-Pascual-auf-Pixabay-HD-300x225.jpgWie Oben so Unten – Fraktale Geometrie des Lebens

Dagmar Uecker / Deitschland

Mathematik ist das Alphabet, mit dessen Hilfe Gott das Universum beschrieben hat. Galileo Galilei

Fraktale sind selbstähnliche Muster, die sich in einer schier unerschöpflichen Gestaltungsdynamik sowohl im Raum als auch in der Chronologie der Zeit wiederholen. Es sind diese uns unbewussten Muster, die das Drehbuch unseres Lebens schreiben. Fraktale Geometrie ist die Art und Weise, wie Struktur in den Raum und analog Ereignisse in die Zeit gebracht werden. Sie ist ein Prinzip, das es schon vor der Schöpfung gab und das der Natur innewohnt.

Die fraktalen Muster sind das Werkzeug, mit dem die Evolution ihre unendliche Vielfalt, ihre zauberhafte Schönheit hervorbringt. Sie nutzt das einfache Prinzip der immer neu schreibenden Wiederholung, durch deren immer kleiner werdende Ausprägungen großartige Kunstwerke in der Natur entstehen. Im Prinzip der selbstähnlichen, sich wiederholenden Formoffenbarungen entschleiert sich uns die Komplexität des Lebens. Schauen wir uns die Wunderwerke eines Baumes an: jeder Ast und jedes Ästchen sind das Produkt einer selbstähnlichen Wiederholung des Bauplanes des Baumriesen in verkleinerter Form.

Logon-17-fin_Seite_24_Bild_0001-300x296.jpgDas Gesetz der Ewigkeit

Heiko Haase / Deutschland

Gibt es ein solches Gestz oder Kann man es überhaupt als Gestz bezeichnen?

Werde durch Freiheit, was du durch Schicksal bist Hugo von Hofmannsthal

Kosmische Gesetze äußern sich durch Bewegungen, die sich zunächst in der Ursubstanz der Ewigkeit vollziehen. Bewegung ist vielleicht das grundlegendste Gesetz, der Anfang aller Gesetzmäßigkeiten, wenn man die Ewigkeit an sich nicht schon als ein Gesetz betrachtet. Das Wesen des Menschen ist auf Bewegung ausgelegt. Wenn jede Bewegung aufhört, zerfällt der Organismus wieder in seine Bestandteile. In diesem Sinne ist Bewegung körperliche Fortbewegung innerhalb von Raum und Zeit, aber schon jeder Gedanke ist „Bewegung“ in der feinstofflichen Substanz. Er kann seine Wirkung ewig, zeitlich, kulturell oder materiell entfalten. Es gibt geistig-seelische, mentale, psychische und physische Bewegtheiten. Der Wille zur Offenbarung bringt Bewegung hervor. In der Ursubstanz entstehen so gerichtete Entwicklungen. Sie werden zu Formen und Wesenheiten, die eine Geschichte in sich tragen.

Untitled-1-300x300.jpgAxiome, Rhythmen und die geliebte Anarchie

Klaus Bielau / Österreich

Tao, die Gottheit und das Licht des Lebens, der kosmische Christus, kennt nur ein Gesetz: allen Geschöpfen, allen Lebenswellen die Möglichkeit zu geben, die ihnen zugemessene, die in ihnen angelegte Entwicklung zu durchlaufen, bis sie sich selbst in den Feldern des Unendlichen finden, bewusst und zweifelsfrei …

Unsere Bestimmung ist, die Gegensätze richtig zu erkennen, erstens nämlich als Gegensätze, dann aber als Pole einer Einheit. Hermann Hesse

1 Gesetze? Das Leben funktioniert, mehr oder weniger automatisch, ohne dass wir wissen, was Gesetze sind; das Herz schlägt, die Lungen schöpfen Luft und geben sie wieder her in einem klugen Rhythmus, unsere Körper funktionieren mehr oder weniger, und wenn sie es mal nicht tun oder eingeschränkt, richten sie sich wieder selber her oder wir werden sie dabei unterstützen. – Je unbewusster wir sind, desto weniger Gedanken müssen oder können wir uns machen; die Natur funktioniert, irgendwie; holprig und knarrend, aber es geht, eben irgendwie. Erst wenn wir die Natur beobachten, die Gestirne, die Jahreszeiten, die Mond-Rhythmen und beginnen, Zusammenhänge herzustellen mit unserem wahrnehmenden Verstand, dann erkennen wir – oft als glücklich machende intuitive Eingebung – Gesetzmäßigkeiten, die die dazu Berufenen formulieren. Das, was da an physikalischen, chemischen und anderen Naturgesetzen im Laufe der Zeiten aufgestellt wurde, können wir als Spiegel universeller Gesetze auf der Ebene der Materie erkennen.

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0007.jpgTanz als Ausdruck Universeller Gesetze

Isabell Lehnen / Deutschland

Nicht nur die berühmten Lehrer und Philosophen der „heidnischen“ Antike – Sokrates, Platon und Pythagoras – pflegten mit ihren Schülern rituelle Tänze aufzuführen. Nach einer Überlieferung in den apokryphen Johannesakten, dem sogenannten „Tanzhymnus“, tanzte Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern. Ihr individuelles Erleben weitete sich zu einem gemeinschaftlichen und transzendenten Erleben, zu einer Erfahrung universeller Gesetzmäßigkeiten.

Unser ganzes Leben ist Rhythmus und Klang. Rhythmus und Klang durchweben das Universum und bestimmen auf vielfältige Weise unser Dasein auf Erden. „… als heilige Füße vollkommener Tänzer Staub aufwirbelten, wurde die Erde …“, heißt es im Rigveda, der ältesten heiligen Schrift Indiens.

Die Veden berichten, dass die Welt aus einem Urklang entstand und alle Materie in bestimmten Rhythmen schwingt. Dem griechischen Philosophen Pythagoras zufolge wurde die Welt durch Klang bzw. Harmonie aus dem Chaos hervorgerufen. Die Beziehungen derPlaneten zueinander setzte er in Proportion zu den musikalischen Intervallen. Jeder Himmelskörper sendet einen ihm eigenen Ton aus und wirkt so mit an der Harmonie der Sphären.

In diese kosmischen Gesetzmäßigkeiten ist der Mensch als Mikrokosmos hineingestellt. Sie spiegeln sich in ihm bis hin zu den Proportionen des menschlichen Körpers wider. Wie die Planeten, so sendet auch jeder Mensch einen ihm eigenen archetypischen Klang aus. Philosophen früherer Zeitalter verglichen den Menschen mit einem Monochord, einem Musikinstrument mit einer einzigen Saite, die sich von der Erde bis zum äußersten Ende des Zodiakus erstreckt.

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0014.jpg

Gewahrsein und zeitlose Gegenwart

Der Ruf aus dem geistigen Urgrund differenziert sich weltweit in viele Strömungen. Sie sind sehr unterschiedlich und doch in der Tiefe miteinander verbunden. Vielleicht bilden sie erst in ihrer Gesamtheit das Menschsein ab, zu dem wir gerufen sind. Auf jeden Fall können wir voneinander lernen. Am 22. September 2023 interviewte Horst Matthäus (H.M.) Uttam Dhakhwa (U.D.), einen spirituellen Lehrer der VIPASSANA-Bewegung in Nepal, für LOGON.

H.M.: Die Lehren des Buddha haben sich in vielen Schulen, Gemeinden und verschiedenen praktischen Wegen sowie sehr ausgefeilten Philosophien weiterentwickelt, die wir in diesem Interview nicht alle behandeln können. Die meisten unserer Leserinnen und Leser sind bis zu einem gewissen Grad mit den allgemeinen buddhistischen Lehren vertraut, aber in den meisten Fällen nicht mit den Details der Philosophie und der Praktiken des Buddhismus im Allgemeinen bzw. mit VIPASSANA im Besonderen. Kannst du uns eine kurze Einführung in die philosophischen und praktischen Aspekte von VIPASSANA geben, der alten Meditationstechnik, die von dem burmesischen Laienlehrer Sayagyi U Ba Khin wiederbelebt und von S. N. Goenka nach Indien gebracht wurde? Sie wird auch in den Meditationszentren in Kathmandu praktiziert.

Logon-17-fin_Seite_03_Bild_0004.jpg

Sinnstiftende Architektur – Spiegel der kosmischen Siebenheit

Theodor Henzel / Deutschland

Besonders in religiösen Schriften, Mythen und Märchen taucht die Sieben häufig auf. Sie weist auf eine siebenfache göttlich-geistige Wirksamkeit hin. Und diese spiegelt sich hier auf der Erde auf vielfältige Weise. Auch in alten Siedlungsstrukturen in Europa.

Warum interessiert uns die Siebenheit? Wir stoßen immer wieder auf die Betonung der Sieben. Besonders in religiösen Schriften, Mythen und Märchen taucht die Sieben häufig auf. Was steckt dahinter? Es muss doch eine inhaltliche Bedeutung für dieses Phänomen geben, welches uns aber nur selten verraten wird. Als ich den Artikel über Die Sieben Strahlen (Autoren: Helmut Mende, Gunter Friedrich) in LOGON vom April 2023 las, fand ich ein Beispiel der tieferen Erklärung. Dieser Text berührte mich, da ich selbst mit zwei weiteren Gedankensystemen der Siebenheit lebe, die in ihrer Bedeutung mit der Siebenheit der Strahlen übereinstimmen. Und dann fand ich noch Zugang zu einem Text der Stiftung Rosenkreuz über die tiefere Bedeutung der Zahlen unter dem Titel Zahlen erzählen die Geschichte des Lebens (Autorin: Ursula Korb).

Meine weiteren Siebenersysteme sind einerseits Die sieben Ortsteiltypen und andererseits die Lehre der Sieben Chakren. Ich bearbeitete Anfang der 70er Jahre einen städtebaulichen Forschungsauftrag der Stadt München zur Untersuchung der 60 alten Dorfkerne im Stadtgebiet. Dabei fiel mir auf, dass einige Dorfkerne, die mich besonders ansprachen, aus sieben verschiedenen Ortsteiltypen bestanden. Dass diese Siebenheit etwas mit der seelischen Welt zu tun hat, erkannte ich zehn Jahre später, als ich mit dem alten fernöstlichen Chakrensystem in Verbindung kam.

Umweg-242x300.jpg

Wozu den Umweg?

Joachim Plackmeyer / Deutschland

Der Weg der Menschheit zum Leben mit einer Geistseele kann mit dem Aufwärtsweg der Töne über sieben Oktaven verglichen werden. Aber es gibt ein Problem. Diejenigen, die einen großen Sprung machen, gelangen nicht zum selben Ort wie diejenigen, die in kleineren Sprüngen gehen.

Wir sind als Menschheit so weit herangewachsen und bewusst geworden, dass wir einen weiteren Schritt in der Entwicklung gehen können. Wir stehen nun, so scheint es, vor der Aufgabe, Seelen zu werden, die im Einklang mit dem Geist bewusst leben und wirken können. Ich frage mich: Wie schnell oder wie langsam sollte dieser Prozess der Seelenentwicklung zum Geist hin erfolgen?

Natürlich kann man sagen: Es gibt ebensoviele Antworten darauf, wie es Menschen gibt. Das Tempo der Seelenentwicklung ist individuell verschieden. Aber diese Antwort befriedigt mich nicht: fordert nicht die aktuelle Not der Menschheit, dass sie so schnell wie möglich geschieht? Eine Antwort hierauf können wir vielleicht in der Musik finden. Der italienische Komponist Ferruccio Busoni sagte 1910: Kommt, folgt mir in das Reich der Musik.

Hier ist das Gitter, das Irdisches vom Ewigen trennt. Habt ihr die Fesseln gelöst und abgeworfen?

– Nun kommt. –

Es ist nicht so, als wenn wir in ein fremdes Land träten; dort bald alles lernten und alles kennten, und dann überraschte uns nichts mehr. Hier jedoch wird des Staunens kein Ende, und wir fühlen uns doch von Anfang an heimisch. Noch hört ihr nichts, weil Alles tönt. Dann beginnt ihr schon zu unterscheiden. Lauscht, jeder Stern hat seinen Rhythmus und jede Welt hat ihren Takt.

Und auf jedem Stern und jeder der Welten schlägt das Herz jedes einzelnen Lebendigen anders, und nach seinem eigenen Müssen.

cosmos-Peter-Schmidt-auf-Pixabay-HD-300x200.jpg

Die Transformation der grauen Herren – Ein Märchen aus dem Kosmos

René Lukas / Deutschland

Sie wanderten ziellos umher, ohne einen Zweck in ihrem Dasein zu finden und stellten schließlich auch nicht mehr die Frage danach. Eines Tages trafen sie auf einen sehr großen schlafenden Menschen. Der Riese war so groß, dass er den ganzen Raum einnahm, in dem er schlief. Nichts schien ihn in seinem tiefen Schlummer zu stören.

Vor langer Zeit, in einer fernen Galaxie, existierte eine Gruppe von Geschöpfen, deren Erscheinung ihnen den Namen „die grauen Herren“ einbrachte. Diese kleinen Wesen hatten sich vor vielen Äonen dazu entschieden, die Regeln und Gesetze des Kosmos nach ihren eigenen Vorstellungen umzuformen. Zu der Zeit waren sie noch jung und wenig bewusst und ließen sich deshalb auf einen Impuls aus dem Dunklen ein, aus den Untergründendes Seins. Damit widersetzten sie sich dem Plan, der dem kosmischen Werden zugrunde liegt. Die Folgen davon waren ihnen unbekannt. Es war ein hoher Preis, den sie zu bezahlen hatten.

Denn sie verloren einen bedeutenden Teil ihrer eigenen Schöpferkraft. In ihrer Erscheinung wurden sie kleiner und wurden grau. Der Zugang zu den sprudelnden, reinen Kräften des Ursprungs verschloss sich, und sie nahmen von nun an lediglich indirekt am Leben teil, indem sie andere Wesen beeinflussten, ihnen Energie entzogen und dadurch eigene Erfahrungen machten. Der höchste Schöpfer gestattete ihnen dies; sie durften sich anderen Lebensformen nähern, um diese auf die Probe zu stellen. Die grauen Herren hatten die Aufgabe, den aufstrebenden Spezies entgegenzutreten. Diese sollten lernen, auf ihr Inneres zu vertrauen und den Verlockungen anderer Wesen zu widerstehen. Bevor eine der unerfahrenen Spezies die nächste Stufe der Entwicklung erreichen konnte, wurden sie also von den grauen Geschöpfen geprüft.

Diese wurden zu einer Art Grenzwächter im All.